Familie Glücklich

 


 


Meine Eltern, Luise Glücklich, geb. Werner und Emil Glücklich sind beide 1912 geboren. Die Familie meiner Mutter kommt aus dem Odenwald und die meines Vaters aus Frankfurt. Meine Mutter ist als einziges Kind geblieben, ihre Geschwister hatten keine Überlebenschancen. Mein Vater hatte eine Schwester, Lieselotte.

 

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1920: Opa Glücklich 1914: mein Vater 1920: mein Vater re.

 

1930 gewann mein Vater einmal eine Reise nach Bremen zu Kaffee Hag. Er hatte einen Zeichenwettbewerb gewonnen. Zeichnen konnte er sehr gut.

ganz links im Bild mein Vater


Meine Eltern heirateten 1936 und lebten zu dieser Zeit in Konstanz am Bodensee. Dies war, dank der nahen schweizerischen Grenze, ein sehr guter Platz zum Überleben des 2. Weltkrieges.

 

Mein Vater wurde zwar auch eingezogen, doch er holte sich sofort eine TBC und war ein paar Tage später wieder zuhause. So war der Krieg für ihn vorbei.   

meine Eltern um 1940

 

Meine 7 Geschwister kamen zwischen 1937 und 1945 zur Welt.

 

Oma Werner 1937 mit Wolfgang und einige Jahre später
   
   
Papa mit den beiden Ältesten Papa mit Marlies und Detlef

 

Nach dem Krieg zog die Familie nach Wiesbaden, wo die Großeltern mütterlicherseits lebten. Ihnen gehörte auch das Grundstück, auf dem die Familie 1952 anfing, ein Haus zu bauen. Es war notwendig, da es für diese große Familie einfach keine Wohnung gab.  

So fing mein Vater mit ein paar Mark in der Tasche an, mit seiner Familie ein Haus zu bauen. Alle mussten mit ran, nur ich lag als kleines Baby immer in der Nähe im Wäschekorb. Daher kam auch der oft gebrauchte Satz: "Mama, die Wäsch' schreit!"

 

Für uns heute nicht mehr vorstellbar: 

Die Familie, bestehend aus 7 Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren, eine Mutter, die gerade ein paar Monate vorher ihr achtes Kind gebar, ein Vater, der nicht gesund war und der Vater meiner Mutter, bauten mit ihren Händen und kaum Hilfsmitteln ein ganzes Haus.

 

Ausheben Sieben Steine ranholen Schippen
       
Fahren Schleppen Anreichen Mauern
       
Helfen Opa Werner Mama Rohbau
       
zweckmäßig Gerüst nun ist es fertig, unser Zuhause

Ich kann mich erinnern, dass wir schon im Erdgeschoss und 1. Stock wohnten und oben wurde noch gebaut. Als wir alle noch daheim waren, gab es je 2 Mädchen- und Jungszimmer. Ich weiß noch, dass wir 4 Mädchen in je 2 Betten schliefen.

 die Mutter meines Vaters, unsere Oma Glücklich. Sie war eine sehr strenge Frau und hatte leider so gar nichts einer "Oma" an sich.

Sie hatte immer Recht und alle Anderen taten ihr Unrecht.  

Aber als Kind verstand ich so etwas noch nicht.


Im obersten Stockwerk hatten dann später die Mutter meines Vaters und der Vater meiner Mutter je eine kleine Wohnung, da beide inzwischen verwitwet waren.

 

Es gab auch einen großen Garten am Haus, der voller Gemüse und Obst war. Es gab verschiedene Bäume, von denen wir nichts essen druften, da das Obst eingeweckt wurde. Aber "unseren Kikiba" habe ich noch in guter Erinnerung: der KinderKirschbaum.

 

Der Keller war nicht betoniert, es war ein Letteboden. Dort versammelten sich gerne die Feuersalamander und noch so einiges Getier. Auch Blindschleichen hatten wir im Garten. Einen Feuersalamander hatte ich 'adoptiert' und trug ihn immer in der Brusttasche meiner Latzhose. Bis er eines Tages damit in der Waschmaschine landete. Das hat er natürlich nicht überlebt und meine Trauer war groß, konnte ich doch nicht verstehen, dass mein "Lurchi" nicht mehr da war.

Mitte der 50er Jahre kam noch ein Anbau ans Haus. Man konnte so herrlich Versteck oder Nachlauf spielen, so lange dort noch keine Fenster drin waren. So kam es, dass ich eines Tages durch hängende Wäsche nicht sah, dass dort auf dem Boden eine Schippe lag und sprang drauf, der Stiel durchschlug mir fast den Arm. Ich schrie nur: "Mama Mama, meine Hand!" Die Hand war fast komplett verdreht, ein glatter Bruch. Nun ging es zu Fuß ins Krankenhaus, denn jegliche Erschütterung tat unendlich weh. Fast eine Stunde sind wir gelaufen, weil jeder Schritt eine Qual für mich war.

 

Anfang der 60er Jahre hatte ich eine nicht gerade sehr glückliche Begegnung mit einem fahrenden Auto. Beim Versuch, den Bus auf der anderen Straßenseite noch zu erreichen, war mir ein Auto im Weg.  Ich flog auf die Kühlerhaube und zu allem Überfluss wurde ich dann auch noch überrollt. Mein großes Glück war, dass das alles direkt vor einer Arztpraxis passierte und ich so professionelle erste Hilfe erhielt. 2 Monate lag ich in den Städtischen Kliniken in Wiesbaden und konnte dann schon wieder nach Hause, obwohl die Ärzte direkt nach dem Unfall keinen Pfifferling auf mein Leben setzten. Aber ich bin noch nicht dran gewesen. 

 

So setzte sich leider mein Leben fort, alle 10 Jahre hatte ich eine nicht ganz so einfache Krankheit gehabt, aber ich lebe immer noch: ich bin noch nicht dran :-))

 


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